Die astigmatische Keratotomie wird eingesetzt bei Patienten mit stark ausgeprägter Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) – auch als Stabsichtigkeit bezeichnet. Meist kann die Stabsichtigkeit dadurch nur verringert werden und wird dann einige Zeit später durch einen zweiten Eingriff z.B. eine Augenlaserbehandlung endgültig korrigiert.
Für wen ist die astigmatische Keratotomie geeignet?
Die astigmatische Keratotomie kommt bei Hornhautverkrümmung über 3 dpt zum Einsatz. Beim Astigmatismus liegt eine ungleichmäßige Krümmung der Hornhaut vor. Dadurch wird das einfallende Licht an verschiedenen Stellen des Auges unterschiedlich stark gebrochen. Ein punktförmiger Gegenstand wird deshalb nicht als Punkt auf der Netzhaut abgebildet, sondern verzerrt als Stab. Daher wird diese Art der Fehlsichtigkeit auch als Stabsichtigkeit bezeichnet. Das daraus resultierende unscharfe Sehen stellt eine enorme Belastung dar. Das Auge versucht, diese Unschärfe auszugleichen. Ohne Sehhilfe entstehen so Symptome wie Augenbrennen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Die astigmatische Keratotomie ist nicht nur geeignet für Menschen mit angeborenem Astigmatismus, sondern auch für Patienten, bei denen es in Folge einer Operation, z.B. von grauem Star, zu einer Hornhautverkrümmung kam. Wie auch für andere Augenoperationen sollte der Patient volljährig und das Augenwachstum abgeschlossen sein. Er sollte allgemein bei guter Gesundheit sein. Patienten mit Allergien sollten einen Eingriff in einer allergiefreien Zeit vornehmen lassen. Eine AK ist auch bei gleichzeitiger Kurzsichtigkeit möglich.\n\nVor der Operation\n\nIm Vorfeld der Operation müssen einige Tests durchgeführt werden. Dabei wird auch der Grad der Hornhautverkrümmung genau bestimmt. Während dieser Vorbesprechung wird herausgefunden, ob die astigmatische Keratotomie das Mittel der Wahl ist. Außerdem werden im Rahmen des Vorgesprächs der Ablauf der Operation und mögliche Komplikationen erläutert.
Wie läuft die Operation ab?
Durch die astigmatische Keratotomie soll die übermäßige Krümmung der Hornhaut verringert werden. Dadurch wird die Ungleichheit der Hornhautkrümmung ausgeglichen. Die AK wird gewöhnlich als ambulanter Eingriff durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Vor der Operation erhält der Patient eine Beruhigungstablette und das Auge wird durch spezielle Tropfen lokal betäubt. Dann werden im Bereich der stärksten Hornhautwölbung bogenförmige Schnitte gesetzt. Dies geschieht mittels eines Diamantmessers. Durch diese Entlastungsschnitte kann sich die Hornhaut abflachen und die Unregelmäßigkeit der Hornhautkrümmung wird vermindert. Der individuelle Grad der Abflachung wird durch Anzahl, Länge und Platzierung der Schnitte\nbestimmt.
Nach der Operation
Nach der Operation wird das Auge für einige Stunden mit einen durchsichtigen Verband abgedeckt. In der ersten Zeit können leichte Schmerzen auftreten. Das Auge wird für einige Tage mit Augentropfen behandelt. Die Hornhautverkrümmung ist bereits am Tag nach der Operation merklich verringert. Mit einem stabilen Ergebnis kann aber erst einige Wochen nach dem Eingriff gerechnet werden. Da die Stabsichtigkeit durch die astigmatische Keratotomie nur verringert werden kann, erfolgt gewöhnlich etwa 3 Monate später eine endgültige Korrektur durch eine Laserbehandlung, wodurch eine Sehhilfe meist überflüssig wird.
Risiken und Erfolgschancen
Die häufigste Komplikation der AK (10% der Eingriffe) ist eine Über- oder Unterkorrektur der Fehlsichtigkeit, da dieses Verfahren bei sehr stark ausgeprägter Hornhautverkrümmung eingesetzt wird. Eine vollständige Korrektur ist daher nicht immer zu erwarten. Oft wird durch diese Behandlung aber eine Weiterbehandlung mittels Laser ermöglicht, um den Astigmatismus ganz zu beseitigen. Ansonsten ist dieses Verfahren aber sehr risikoarm. Nur sehr selten kommt es zu Entzündungen oder zu einer Perforation der Hornhaut während der OP.\n\nKosten
Die Kosten für eine astigmatische Keratotomie betragen pro Auge zwischen 600 und 1200 Euro. Der Preis ist abhängig von den eingesetzten Geräten. Erfolgt die Behandlung beispielsweise durch den modernen Femtosekundenlaser, befinden sich die Kosten entsprechend im oberen Preissegment. In der Regel müssen die Kosten vom Patienten selbst getragen werden. Meist sogar, wenn eine nachgewiesene Unverträglichkeit von Brille und Kontaktlinsen vorliegt.