INTACS ist die Abkürzung für „intracorneale Ringsegmente“, die bei diesem Eingriff in das Auge eingesetzt werden. Das INTACS-Verfahren ist eine Methode der refraktiven Chirurgie, d.h. es wird eingesetzt, um Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
Für wen ist das INTACS-Verfahren geeignet?
Das INTACS-Verfahren ermöglicht die Behandlung von mittelstark ausgeprägter Kurzsichtigkeit im Bereich von bis zu – 4 dpt und kann bei zusätzlich vorliegender Hornhautverkrümmung von bis zu 1 dpt angewandt werden. In der Behandlung von Weitsichtigkeit und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) wird diese Technik nicht eingesetzt. Dahin gehende Möglichkeiten werden zurzeit noch erforscht. INTACS können auch dann genutzt werden, wenn die Hornhaut des Auges für eine LASIK-Behandlung zu dünn ist. Neben einer Fehlsichtigkeit kann auch ein Keratokonus, eine Hornhauterkrankung einen solchen Eingriff indizieren. Bei dieser Krankheit wölbt sich die Hornhaut des Auges zunehmend nach vorne, was durch die Implantation der intracornealen Ringsegmente je nach Fortschreiten der Krankheit ganz oder teilweise ausgeglichen werden kann. Neben den speziellen Bedingungen für INTACS gibt es auch noch einige allgemeine Voraussetzungen für den Einsatz von refraktiver Chirurgie. Die Patienten sollten mindestens 18 Jahre alt sein. Ihre Fehlsichtigkeit darf sich seit wenigstens einem Jahr nicht mehr verändert haben. Es dürfen keine Augenkrankheiten wie grauer oder grüner Star vorliegen, sowie keine schweren Allgemeinerkrankungen wie z.B. Rheuma.
Vor der Operation
Wenn all diese Bedingungen erfüllt werden, müssen im Rahmen eines Vorgesprächs noch einige Tests durchgeführt werden. Sie entsprechen weitestgehend den Untersuchungen vor einer Augenlaserbehandlung. Unter anderem werden der Augenhintergrund und die Hornhautoberfläche beurteilt sowie ein Sehtest durchgeführt.
Wie läuft die Operation ab?
Die Operation wird unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt. Der ganze Eingriff dauert nur etwa 10 Minuten. Während des Eingriffs wird das Auge durch eine Lidsperre offen gehalten. Nachdem im oberen Bereich der Hornhaut ein Schnitt gesetzt wurde, wird mittels eines Saugrings über dem Auge ein Vakuum erzeugt. Dadurch wird ermöglicht, dass tunnelartige Schnitte gesetzt werden können. In diese werden dann die Plexiglashalbringe eingeführt. Sie bestehen aus Polymethylmethacrylat (PMMA). Dieses Material wird seit Jahren für Kunstlinsen genutzt und ist sehr gut verträglich. Befinden sich die Ringsegmente an der richtigen Stelle, werden die Einschnitte vernäht und ein Augenverband angelegt. Durch die implantieren Halbringe im Außenbereich der Iris wird die Hornhautwölbung über der Pupille verringert und so die Kurzsichtigkeit ausgeglichen.
Nach der Operation
Am Tag nach der Operation wird das Auge untersucht. Meist kann danach schon auf den Augenverband verzichtet werden. Für einige Wochen sollte aber noch vorsichtig mit dem Auge umgegangen werden. Das Auge wird dann mit speziellen Tropfen weiterbehandelt. Nach ungefähr einem Monat werden unter örtlicher Betäubung die Fäden gezogen. Auch danach sollten noch regelmäßige Nachuntersuchungen stattfinden.
Risiken und Erfolgschancen
Solange das INTACS-Verfahren nur bei mäßig ausgeprägter Kurzsichtigkeit eingesetzt wird, stehen die Chancen gut, dass nach der Operation keine Sehhilfe mehr benötigt wird. Im Gegensatz zu einer Laserbehandlung lässt sich dieses Verfahren auch rückgängig machen. Gelegentlich kommt es zur Trübung der Hornhaut oder zur Narbenbildung. Da die Ringsegmente relativ weit außen eingebracht werden, ist davon aber meist nicht das optische Zentrum betroffen. In sehr seltenen Fällen kommt es zur Infektion oder zu einer Abstoßungsreaktion. Letztlich kann die Gefahr einer Erblindung oder der Verlust des Auges aber nie völlig ausgeschlossen werden.
Kosten
Die Preise für die Operation liegen pro Auge zwischen 2000 und 3000 Euro. Da diese Operation, wie alle Eingriffe der refraktiven Chirurgie, in den meisten Fällen aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist, werden die Kosten in der Regel von der Krankenkasse nicht übernommen. Einige private Krankenversicherungen übernehmen aber einen Teil der Kosten.