Linz (OTS) – Der Landesrat für Soziales und Jugend will die
Unterstützung
wichtiger Sozialprojekte, die Jugendliche stabilisieren und fördern,
streichen. Die Begründung: Er sei nicht zuständig, denn es gehe hier
um Arbeitsmarktpolitik. Die Kürzungen führen dazu, dass die Projekte
mit Jahresende eingestellt werden müssen, falls keine alternative
Finanzierung gefunden wird. „ Bei diesen Projekten geht es aber nicht
um einen unmittelbaren Einstieg in den Arbeitsmarkt. Die betroffenen
jungen Menschen brauchen vor allem sozialarbeiterische Unterstützung
und Stabilisierung, um für eine Erwerbstätigkeit überhaupt fit zu
werden “, weist AK-Präsident Andreas Stangl auf die Bedeutung
derartiger Projekte hin. Er fordert daher die Rücknahme der
Kürzungspläne.
Konkret hat der Landesrat für Soziales und Jugend drei
Trägereinrichtungen mitgeteilt, die Landes-Förderungen mit Jahresende
zu streichen. Dies bedeutet das Ende der Projekte, falls keine
alternativen Finanzmittel gefunden werden. Das würde insgesamt rund
170 junge Menschen betreffen. Denn manche Jugendliche aus einem
schwierigen sozialen Umfeld und mit teils problematischen
Familienverhältnissen tun sich besonders schwer, ihren Platz in
unserer Gesellschaft zu finden und in weiterer Folge in den
Arbeitsmarkt einzusteigen. Viele von ihnen werden dies ohne
professionelle Hilfe nicht schaffen. Derartige Projekte bieten
Jugendlichen sozialarbeiterische Unterstützung und sind
Voraussetzung, damit die betroffenen Jugendlichen überhaupt
arbeitsmarktpolitische Angebote annehmen oder eine Lehrstelle finden
können.
Kurzsichtige Einsparungen führen zu höheren Folgekosten
Bei der Jugend zu kürzen, ist kurzsichtig. Es ist
sozialwissenschaftlich erwiesen, dass Erfahrungen mit
Arbeitslosigkeit bereits in jungen Jahren das Risiko, im
Erwachsenenleben arbeitslos zu werden, erhöhen und sie vermehrt zu
Brüchen im Erwerbsleben führen. Alles was also dank unterstützender
Sozialarbeit gelingt, verhindert höhere Folgekosten für die gesamte
Gesellschaft. Diese Kosten fallen sehr wohl in das Ressort des Sozial
– und Jugend-Landesrates.
Mehr Angebote für Jugendliche ein Gebot der Stunde
„ Diese Kürzungen, die zum Ende von Projekten führen, sind
inakzeptabel. Sie verschlechtern die Chancen vieler Jugendlicher,
ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden “, so AK-Präsident
Andreas Stangl. Er fordert daher nicht nur die Rücknahme der
geplanten Kürzungen, sondern auch die aktive Bekämpfung der
Jugendarbeitslosigkeit: „ Es braucht mehr statt weniger Budgetmittel
für Jugendprojekte “ so AK-Präsident Stangl und weiter „ Würde man
der Argumentation des Landesrates für Soziales und Jugend folgen,
müsste man nur die Zuständigkeit für die Jugendprojekte zum
Wirtschaftslandesrat verschieben, um die Projekte auch weiterhin
finanzieren zu können “.


