Immer mehr Menschen wird das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen mit der Zeit lästig. Da die heutige Technologie und Medizin eine Augenoperation zulässt, welche gewisse Sehfehler korrigieren kann, greifen kontinuierlich sehr viele Menschen zu einer Augenoperation mit Laser, in der Hoffnung, ihr restliches Leben ohne Hilfsmittel sehen zu können. Doch nicht alle Sehfehler können durch eine Laseroperation behoben werden.
Bei Kurzsichtigkeit bis ungefähr -10 Dioptrien und einer Weitsichtigkeit bis etwa + 4,5 Dioptrien sowie einer Hornhautverkrümmung bis 5 Dioptrien lassen sich Sehfehler beheben. Alle weiteren Werte, die über oder unter diesen Richtlinien liegen, sind nicht behandelbar. Diese Aussichten klingen für viele Patienten verlockend, dennoch ist keine Operation zu unterschätzen, da gewisse Risiken und Nebenwirkungen eintreten können. Unserem geliebten Augenlicht zum Trotz stellt sich eine Vielzahl von Patienten dieser Erkenntnis und lässt den Chirurgen freie Hand. Doch auch ein Chirurg kann keine Garantie für einen reibungslosen Ablauf gewähren. Um einen kleinen Einblick in den Risikobereich zu erhalten, sind im Folgenden mögliche Komplikationen aufgeführt, die mitunter während oder nach einer Augenoperation mit einem Laser auftreten können.
Jede Operation und somit auch die Chirurgie sind immer Risiken im Ablauf ausgesetzt. Schwere Komplikationen, die mitunter auch zu bleibender Sehverschlechterung oder gar Erblindung führen können, werden hier ebenso mit aufgeführt, mögen diese Fälle auch extrem selten vorkommen.\nDie Lasergeräte und Mikromesser, die vor den Operationen mehreren Kontrollen unterliegen, können selbst keine Garantie für ihre Funktionstüchtigkeit geben. Ebenso wie bei anderen Maschinen oder Gerätschaften gibt es nie eine 100%ige Sicherheit für ihre Genauigkeit oder Präzision. Ärzte und Chirurgen schwören jedoch auf die Ausgereiftheit und technologisch einwandfreien Zustände ihrer Materialien und berichten von einer geringen Anzahl von Zwischenfällen.
Während der Operation kommt es scheinbar höchst selten zu Zwischenfällen. Dennoch sind Komplikationen nie ausgeschlossen: so kann es beispielsweise vorkommen, dass sich das Auge trüben kann oder sich der abgetragene Teil der Hornhaut – auch als Flap bezeichnet – verschiebt und nach der Laserbehandlung nicht optimal auf das Auge zurückschieben lässt. Hierdurch können Unregelmäßigkeiten und Falten entstehen, welche eine zweite Operation erforderlich machen, um den Flap wieder in die richtige Position zu setzen.
Eine Über- oder Unterkorrektur ist nach dem Eingriff ebenso möglich. Dies bedeutet, dass die Fehlsichtigkeit des Patienten unterkorrigiert und somit die Sehkraft nicht vollständig behoben wurde. Ein weitsichtiger Patient ist plötzlich kurzsichtig oder umgekehrt.
Doch nicht nur ein Operationsfehler, die Ungeschicklichkeit des Operateurs oder die Fehlfunktionen von Geräten können Auslöser für eine Problematik der Augenoperation sein. Es ist unbedingt erforderlich, dass der Patient im Vorgespräch mit dem Chirurgen auf seine Anweisungen bezüglich der Operationsvorsorge eingeht. Nach der Augen-OP heilt die Operationswunde in der Regel innerhalb von drei bis vier Tagen ab, dennoch kann es durchaus zu Heilungsverzögerungen kommen. Es ist daher sehr wichtig, dass der Patient alle Nachsorgeuntersuchungen beim Arzt einhält und die Wundheilung kontrollieren lässt.
Nach der Operation kann es meist zu leichten Schmerzen kommen, welche allerdings nicht von langer Dauer sein sollen. Relativ häufig berichten Patienten allerdings von trockenen, juckenden Augen. Diese Situation wird von Chirurgen als „vorübergehende Phase“ bezeichnet und lässt sich mit speziellen Augentropfen bekämpfen. In einigen Fällen kann es jedoch sein, dass Patienten eben diese Tropfen nicht vertragen. Um weitere Risikofaktoren auszuschließen, ist nach der Operation ein Aufenthalt im Freien nur mit Sonnenbrille zu empfehlen. Die Augen sind nach der Laseroperation sehr empfindlich und bedürfen eines besonderen Schutzes.
Die Heilungsphase kann bei jedem Menschen unterschiedlich ablaufen. Die Tropfenverordnung des Arztes ist nach der Operation peinlichst Folge zu leisten. In Einzelfällen, die sich statistisch gesehen bei unter 5% belaufen, ist eine Heilung so immens, dass Vernarbungen in der Hornhaut entstehen können, welche sich zunächst in einer verstärkten Blendempfindlichkeit zeigen. In Extremfällen ist auch ein Nachlassen des Sehvermögens von bis zu 20% möglich. Diese Nebenwirkung ist jedoch durch eine zweite Operation behandelbar – allerdings ist so ein Zweiteingriff erst nach einer Ablaufzeit von frühestens sechs oder zwölf Monaten durchzuführen.
Weiterhin besteht bei kurzsichtigen Menschen das Risiko einer Einblutung an der Stelle des zentralen Sehnervs sowie einer Netzhautablösung. Obwohl diese Komplikation mit einer Rate von 0,5% beziffert wird, sollte so eine Nebenwirkung nicht unter „den Tisch gekehrt“ werden. Neben der Blendungserscheinung kann es ausserdem nach der Operation zu einem schlechteren Sehen in der Dunkelheit kommen. Diese Nebenwirkungen sollen sich Belegen nach mit der Zeit wieder legen. Neben den Blenderscheinungen kann der Patient auch Lichtbilder – welche von Experten als „Halos“ bezeichnet werden – wahrnehmen. Diese Bilder kommen oftmals in der Dämmerung zum Vorschein und verschwinden innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst.
Diese Risiken sind zurzeit sehr gering und werden prozentual mit einem Prozent berechnet. Nach etwa ein bis zwei Tagen kann der Patient normalerweise wieder problemlos sehen und seinen alltäglichen Aktivitäten nachgehen. Ein Erfolg der Operation ist somit schon innerhalb kürzester Zeit erkennbar, unter Umständen kann sich die Sehkraft sogar im Laufe der Jahre verbessern. Aber auch Schwankungen der Sehkraft sind immer wieder möglich.