St.Pölten / Wien (OTS) – Während die Kosten für Personal,
Sozialversicherung und Lebenshaltung
seit 2003 massiv gestiegen sind, beträgt die Förderung 2025 – so wie
im Jahr 2003 – 22 Euro pro Stunde. Kostendeckend wären bei der WAG
Assistenzgenossenschaft 38,80 Euro.
„ Die Förderhöhe ist völlig aus der Zeit gefallen. Seit Jahren
weisen wir auf die Schieflage hin – doch passiert ist nichts “,
kritisiert Christoph Dirnbacher, Vorstand der WAG
Assistenzgenossenschaft. Mit Jahresende muss daher die WAG
Assistenzgenossenschaft die Notbremse ziehen.
Zwtl.: Immer höherer Selbstbehalt für Betroffene
Bei einem monatlichen Assistenzbedarf von beispielsweise 200
Stunden Persönlicher Assistenz würde dies eine Eigenleistung von bis
zu 3.360 Euro bedeuten. Zum Vergleich: Das Pflegegeld in Stufe 5
beträgt lediglich 1.175 Euro.
„ Wäre die Förderung inflationsangepasst, lägen wir heute bei
fast 39 Euro pro Stunde und somit jenem Stundensatz, den die WAG
Assistenzgenossenschaft benötigt. Stattdessen fehlen uns jährlich
mehr als 400.000 Euro. Dies können wir nicht mehr finanzieren. Ohne
rasche Lösung wissen 100 Persönliche Assistent:innen zu Weihnachten
von ihrer Kündigung und mehr als 40 Menschen mit Behinderungen fehlt
ihre notwendige Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben “, warnt
Dirnbacher.
Zwtl.: Versprechen versus Verantwortung
Politische Vertreter:innen von ÖVP und FPÖ betonen regelmäßig die
Bedeutung von Inklusion und Behindertenarbeit. „ Doch wenn die
Förderungen seit 22 Jahren eingefroren bleiben, sind diese Worte kaum
etwas wert. Sozial darf nicht egal sein. “, so Dirnbacher.
Zwtl.: Nun ist das Land Niederösterreich gefordert
Die WAG Assistenzgenossenschaft appelliert an die zuständigen
Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Susanne Rosenkranz:
–
Sofortige Erhöhung des Stundensatzes auf ein kostendeckendes
Niveau
–
Jährliche Anpassung an die Inflation
–
Einführung einer monatlichen Fördersumme, wie sie in anderen
Bundesländern bereits üblich ist
Zwtl.: Faire Arbeit statt prekäre Beschäftigung
Die WAG setzt bewusst auf sichere Anstellungen. Alle rund 160
Persönlichen Assistent:innen in Niederösterreich sind fix angestellt
– mit voller Sozialversicherung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dieses
faire Modell ist jedoch ohne angemessene Finanzierung akut bedroht.
Andere Anbieter greifen auf Werk- oder freie Dienstverträge
zurück. Diese sind arbeitsrechtlich problematisch: kein bezahlter
Urlaub, kein Krankenstand, keine soziale Absicherung.
„ Selbstbestimmung braucht faire Rahmenbedingungen.
Niederösterreich muss endlich Verantwortung übernehmen und die
Konvention umsetzen. “, fordert Dirnbacher.


