Samariterbund fordert: Transparenz, faire Finanzierung und Reform der Ausbildung für ein zukunftsfähiges Rettungswesen

Wien (OTS) – „Österreichs Rettungswesen steht an einem Scheideweg.
Damit wir auch
in Zukunft den Menschen rasch und kompetent helfen können, müssen die
Strukturen grundlegend neu gedacht werden“, warnt Reinhard
Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes. Der Blick in
die Steiermark, wo kürzlich ein Millionendefizit im Rettungswesen
bekannt wurde, zeige deutlich, wie verletzlich das System inzwischen
geworden ist.

Enorme Herausforderungen

Die Zahl der Einsätze steigt seit Jahren, gleichzeitig erhöhen
demografische Entwicklungen und neue Anforderungen die Kosten. Der
Samariterbund fordert daher eine Finanzierung, die den tatsächlichen
Aufwand realistisch abbildet. Ebenso braucht es nachvollziehbare
Kriterien und Transparenz bei der Vergabe öffentlicher Gelder.

Zudem verschärft der Fachkräftemangel die Lage erheblich.
Attraktive Arbeitsbedingungen, moderne Ausrüstung sowie gezielte
Investitionen in Personal und Infrastruktur sind notwendig, um die
Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes dauerhaft zu sichern. Das
alles kostet Geld. „Wenn Rettungsorganisationen ihren Auftrag auch
künftig erfüllen sollen, braucht es ein klares Bekenntnis der Politik
zu einer transparenten und leistungsgerechten Finanzierung“, betont
Hundsmüller.

Ausbildungsreform als Schlüssel

Neben einer fairen Finanzierung ist die Neuaufstellung der
Sanitäterausbildung entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des
Rettungswesens. Ziel müsse es sein, den Sanitäterberuf wieder
attraktiver zu machen. Der Samariterbund schlägt daher in seinem
aktuellen Positionspapier zur Reform des Sanitätergesetzes ein
bundesweit einheitliches, dreistufiges Ausbildungsmodell vor, das
Ehrenamt und Zivildienst berücksichtigt und in einer dreijährigen
Qualifizierung auf höchstem Niveau mündet.

„So erhalten die Spezialistinnen und Spezialisten im
Rettungsdienst jene Kompetenzen, die sie im Einsatz täglich brauchen.
Jetzt ist die Zeit zu handeln – für ein starkes und zukunftsfittes
Rettungswesen in Österreich“, appelliert Hundsmüller.

Zum Positionspapier: https://www.samariterbund.net/asboe-
positionspapier-sang