Wien (OTS) – In Vorbereitung zur Unterzeichnung der europäischen
Deklaration zur
digitalen Souveränität Mitte November in Berlin lud
Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll gemeinsam mit WKO-GS-
Stellvertreterin Liebmann zu einem Roundtable mit österreichischen
Wirtschaftstreibenden.
Im Fokus stand die Frage, wie Österreich und Europa die digitale
Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit langfristig sichern können –
technologisch, rechtlich und gesellschaftlich. An dem Austausch
nahmen Vertreterinnen und Vertreter führender österreichischer
Unternehmen sowie der WKÖ teil, darunter Bitpanda, Palfinger, Anexia,
Cancom oder die Erste Bank.
Digitale Souveränität als europäische Aufgabe
Staatssekretär Pröll betonte die zentrale Bedeutung der Digitalen
Souveränität für Europas Zukunft:
„Für Europa heißt digitale Souveränität, im digitalen Zeitalter
wettbewerbsfähig und unabhängig zu sein. Es geht darum, die Daten
unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen und sicherzustellen, dass
europäische Werte im Mittelpunkt der technologischen Entwicklung
stehen.“
Er unterstrich, dass die digitale Transformation nur durch effektive
Zusammenarbeit aller Akteure gelingen könne:
„Die Herausforderungen im digitalen Zeitalter und die damit
verbundenen Abhängigkeiten und Risiken können nur gemeinsam bewältigt
werden. Unser Ziel ist es, die digitale Souveränität Europas zu
stärken und die demokratischen Institutionen im Zeitalter der
Digitalisierung zu schützen.“
WKÖ Generalsekretär-Stellvertreterin Liebmann dazu: „Digitale
Souveränität heißt, dass Europa seine Zukunft selbst in der Hand
behält – wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich. Dafür
braucht es den Schulterschluss von Staat, Wirtschaft und Bildung. Nur
wenn wir Menschen und Unternehmen gleichermaßen befähigen, digitale
Chancen zu nutzen, sichern wir unseren Wohlstand und unsere
Unabhängigkeit im digitalen Zeitalter.“
Europa müsse die Menschen in den Mittelpunkt des digitalen Wandels
stellen und gewährleisten, dass technologische Innovationen den
europäischen Werten dienen.
Österreich als Impulsgeber
Österreich hat die Initiative ergriffen und eine Diskussionsgrundlage
für eine gemeinsame europäische „Declaration on Digital Sovereignty“
vorgelegt. Nach Gesprächen mit Expterinnen und Experten im August und
einem Arbeitstreffen mit allen EU-Mitgliedsstaaten am 12. September
in Wien wird der Entwurf derzeit auf europäischer Ebene abgestimmt.
Staat und Wirtschaft als Partner
Die Gespräche des heutigen Roundtables zeigten deutlich: Digitale
Souveränität lässt sich nur in enger Partnerschaft zwischen Staat,
Wirtschaft und Gesellschaft erreichen. Nur durch gemeinsames Handeln
kann Europa die Kontrolle über zentrale Zukunftstechnologien behalten
und gleichzeitig Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fördern.
Die Teilnehmenden diskutierten die Bedeutung gemeinsamer Standards
und Investitionen in Schlüsseltechnologien wie Halbleiter, Cloud und
KI. Ebenso einig waren sie sich, dass Europa ohne Bewusstseinsbildung
und ohne den Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen keine Chance hat,
seine digitale Souveränität aufzubauen, selbst wenn technologische
Unabhängigkeit und Datenhoheit gewährleistet wären.
Es sei daher unerlässlich, weiterhin in diese Bereiche zu
investieren. Auch weil Investitionen in digitale Kompetenzen ein
wichtiger Motor für Innovation sind und die Position der europäischen
Wirtschaft im globalen Wettbewerb stärken. Europa muss sich daher
dafür einsetzen, kontinuierlich in Aus- und Weiterbildung zu
investieren, um Fachkräfte mit digitalen Kompetenzen auszubilden, und
in Europa attraktive Möglichkeiten zu schaffen, um langfristig
Spitzenkräfte in diesem Bereich anzuziehen und zu halten. „Dabei soll
die am vergangenen Freitag ins Leben gerufene DKO-
Wirtschaftsplattform einen wichtigen Beitrag leisten“, so der
Staatssekretär.


