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Augenlasern – für wen ist der Eingriff wirklich geeignet?

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Ein Leben ohne Brillen, Kontaktlinsen oder das ständige Zusammenkneifen der Augen ist für viele Menschen mit Sehschwäche ein Traum. Was für manche Menschen völlig normal ist, ist nämlich ein echtes Privileg. Kein Beschlagen der Gläser im Winter, kein Griff zur Sehhilfe am Morgen – einfach aufwachen und klar sehen. Eine Augenlaserbehandlung verspricht genau das. „Modernste Diagnostik bei Erkrankungen des Auges und in der Vorsorge sowie internationale Standards in der Therapie sind Eckpunkte unserer ärztlichen Tätigkeit,“ erklärt Augenarzt Dr. med. Jürgen Hauck und macht vielen Fehlsichtigen Mut zu einem Leben ohne Brille.  Doch bevor der Weg in die Klinik führt, stellt sich eine zentrale Frage: Bin ich dafür überhaupt ein geeigneter Kandidat? Und für wen ist das Augenlasern eigentlich gar keine gute Idee?

Die wichtigsten Voraussetzungen auf einen Blick

Grundsätzlich kommen Menschen ab etwa 18 Jahren für eine Laserbehandlung infrage. Wichtiger als das Alter ist allerdings, dass die Sehstärke stabil geblieben ist – idealerweise seit mindestens einem Jahr. Denn nur wenn sich die Augen nicht mehr verändern, lässt sich ein dauerhaftes Ergebnis erzielen.

Ob eine Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung vorliegt, spielt ebenfalls eine Rolle. Die meisten Verfahren – etwa LASIK oder SMILE – decken einen bestimmten Bereich an Dioptrienwerten ab. Bei starker Fehlsichtigkeit oder besonderen Anforderungen kann es sein, dass andere Methoden besser geeignet sind oder von einer Behandlung abgeraten wird. Bei der Entscheidungsfindung müssen also diverse Kriterien berücksichtigt werden.

Die Hornhaut entscheidet mit

Ein zentrales Kriterium, das oft übersehen wird, ist die Hornhaut. Sie ist der Teil des Auges, auf dem beim Lasern gearbeitet wird. Ist sie zu dünn oder unregelmäßig geformt, kann das ein Ausschlusskriterium sein. Auch Vorerkrankungen wie ein Keratokonus machen den Eingriff unter Umständen unmöglich oder riskant. Viele Kliniken prüfen deshalb die Hornhaut ganz genau – sowohl in ihrer Dicke als auch in ihrer Struktur. Denn Sicherheit hat Vorrang. Auch trockene Augen können ein Problem darstellen, da sie sich nach der Behandlung verschlimmern können. Das alles wird aber im Vorfeld gründlich untersucht.

Wann Augenlasern keine gute Idee ist

Es gibt klare Gründe, die gegen eine Augenlaserbehandlung sprechen. Dazu gehören etwa chronische Augenerkrankungen wie Grüner Star oder Netzhautschäden. Auch Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Diabetes sollten besonders genau abwägen, da Heilungsprozesse bei ihnen erschwert sein können. In der Schwangerschaft und Stillzeit wird grundsätzlich vom Lasern abgeraten. Der Grund: Hormonelle Schwankungen beeinflussen die Sehstärke, sodass das Ergebnis ungenau sein kann – und sich nach wenigen Monaten wieder verändert.

Auch mentale Aspekte spielen eine Rolle

Neben den medizinischen Aspekten spielen auch die persönlichen Erwartungen eine wichtige Rolle. Wer glaubt, nach dem Eingriff ein Leben lang perfekte Adleraugen zu haben, sollte noch einmal innehalten. In den allermeisten Fällen verbessert sich die Sehkraft erheblich – oft bis zur Brillenfreiheit. Aber: Es kann zu leichten Restfehlern kommen, zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit oder auch zu Nachkorrekturen. Ein gutes Aufklärungsgespräch ist deshalb genauso wichtig wie die technischen Voraussetzungen. Denn nur wer genau weiß, worauf er oder sie sich einlässt, trifft am Ende auch die passende Entscheidung.

Die Eignung für’s Augenlasern ist individuell

Ob Augenlasern infrage kommt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Jeder Fall ist anders. Deshalb lohnt sich der Gang in eine spezialisierte Klinik, wo in Ruhe untersucht und beraten wird. Statt auf schnelle Werbeversprechen zu setzen, ist es sinnvoller, auf eine fundierte Diagnostik und ehrliche Einschätzung zu vertrauen. Denn manchmal ist der beste Weg zu mehr Lebensqualität nicht das Lasern selbst – sondern die Sicherheit, gut beraten worden zu sein.

Bild: © augenzentren.de