Linz (OTS) – Betreuung in Altenheimen soll für den zuständigen
Landesrat in
Zukunft zur Ausnahme werden. Es gebe dort aktuell 600 Betten zu viel,
weil es keinen Bedarf gebe. Darum müsse man verstärkt auf alternative
Wohnformen setzen. AK-Präsident Andreas Stangl übt scharfe Kritik. Es
braucht vielmehr einen bedarfsgerechten Ausbau.
„ Anscheinend verweigert der Herr Landesrat die demografische
Entwicklung, schließlich wird sich in den nächsten zehn Jahren die
Anzahl der über 85-jährigen Hochbetagten verdoppeln. Viele, die einen
Platz in einem Pflegeheim benötigen, bekommen ihn jetzt nicht und
müssen inakzeptable Wartezeiten in Kauf nehmen. Damit der Herr
Landesrat den Mangel mitbekommt, will er anscheinend, dass ihm die
Angehörigen im Büro kontaktieren “, sagt der AK-Präsident.
Die Aussage des Landesrates sei zudem ein Affront für alle
Berufstätigen, die es als pflegende Angehörige ohnehin extrem schwer
haben, ihren Beruf mit der Betreuungs- und Pflegetätigkeit zu
vereinbaren. „ Offenbar hat der zuständige Landesrat zu wenig Ahnung
von den Lebensrealitäten der Angehörigen. Noch mehr Last auf die
pflegenden Angehörigen abzuwälzen, ist nicht zu akzeptieren. Für mich
ist das aber auch ein Offenbarungseid dafür, dass es in
Oberösterreich mangelnde Aktivitäten für eine bessere Versorgung von
pflegebedürftigen Menschen von Seiten des Landes gibt “, so Präsident
Stangl, der auch die schwarz-blau geführte Landesregierung kritisiert
und in die Pflicht nimmt. „ Kein Wunder, dass wir über 1.000
gesperrte Betten haben und sich pflegebedürftige Menschen und
Angehörige vielfach in Stich gelassen fühlen. Die Landesregierung
will hier anscheinend die Kosten noch stärker Richtung
privatfinanzierter 24-Stunden-Betreuung verlagern “, so AK-Präsident
Stangl.