Wien (OTS) – Im Hybrid-OP des AKH Wien wurde erstmalig einer
Patientin mit einem
Aortenaneurysma eine Gefäßprothese (Stentgraft) implantiert, die
direkt im OP an die individuell vorliegende Situation angepasst
wurde. Mittels eines Lasersystems wurde der Stentgraft während des
Eingriffes so verändert, dass die Stabilisierung der erweiterten
Bauchschlagader möglich war, ohne die Funktion einer Nierenarterie
und des betroffenen Nierenanteils zu verlieren.
Im konkreten Fall wurde mit einem Laser ein kleines Loch in den
Standard-Stentgraft eingebrannt und anschließend durch dieses Loch
die zusätzliche Nierenarterie sondiert und mit einem
Verbindungsstentgraft versorgt. Da die Patientin dringend behandelt
werden musste, war es nicht möglich einen maßgefertigten Stentgraft
anzufordern, weil dies mehrere Wochen in Anspruch genommen hätte.
Dieser Eingriff wurde erstmals in Österreich durchgeführt und
stellt einen weiteren großen Schritt in Richtung personalisierte
Aortentherapie dar. Erstmals war es in Kooperation von Gefäßchirurg*
innen und interventionellen Radiolog*innen möglich, mit relativ
einfachen Mitteln und einem Standard-Stentgraft eine zusätzliche
Nierenarterie zu erhalten.
Zukünftig können auf diese Weise auch in akuten Fällen Patient*
innen schonend und vollständig behandelt werden, ohne Arterien zu
verlieren – und das bei deutlich geringeren Kosten im Vergleich zu
maßgefertigten Stentgrafts. Das AKH Wien und die MedUni Wien können
sich damit erneut als größtes und führendes Aortenzentrum Österreichs
präsentieren.
Die 72-jährige Patientin aus Wien konnte bereits wenige Tage nach
dem Eingriff mit vollständig erhaltener Nierenfunktion nach Hause
entlassen werden.