Wien (OTS) – Anlässlich des Internationalen Tags der Mädchen startet
österreichweit das Projekt „Girls in Politics“. Ziel des Projekts ist
es, Mädchen und junge Frauen frühzeitig für politische Mitgestaltung
zu begeistern und ihnen den Weg in die Kommunalpolitik zu ebnen. Die
Initiative ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für
Frauen, Wissenschaft und Forschung, des Österreichischen
Gemeindebundes sowie des Österreichischen Städtebundes.
Dieses Jahr beteiligen sich mehr als 90 Städte und Gemeinden aus
ganz Österreich sowie Wiener Gemeindebezirke am Projekt. „Girls in
Politics“ bietet Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit,
Bürgermeister:innen, Vizebürgermeister:innen und
Bezirksvorsteher:innen einen Tag lang bei ihrer Arbeit zu begleiten
und so in die Kommunalpolitik zu „schnuppern“. Damit sollen Mädchen
und junge Frauen für die Kommunalpolitik motiviert werden – mit dem
Ziel, langfristig die Repräsentation und Sichtbarkeit von Frauen in
der Politik zu erhöhen.
Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner betont: „Es ist mir ein
besonderes Anliegen, dass Mädchen und Frauen in der Politik stärker
gehört werden. Dafür müssen wir Hürden abbauen und mehr Möglichkeiten
zur Beteiligung schaffen. Frauen müssen auf allen Ebenen
gleichberechtigt mitentscheiden können, im Bund, Land und der
Kommune. Gerade auf kommunaler Ebene können Mädchen und junge Frauen
erleben, wie unmittelbar Politik wirkt und wie wichtig es ist, sich
einzubringen und mitzugestalten. Die Initiative „Girls in Politics“
leistet hier einen wichtigen Beitrag und ist ein starkes Zeichen für
mehr Geschlechtergleichstellung in der Politik“
Der Österreichische Gemeindebund setzt sich ebenfalls für mehr
Frauen in der Kommunalpolitik ein. Gemeindebund-Präsident Johannes
Pressl hebt hervor: „Für den Österreichischen Gemeindebund liegt ein
Schlüssel der politischen Frauenförderung bei den Parteien. Dort wird
über die Spitzenkandidat:innen entschieden. Dort erfolgt auch die
Motivation für politisches Engagement. Die Parteien müssen wir daher
noch viel mehr motivieren, speziell auch Frauen zum politischen
Engagement zu führen. Mit dem alljährlichen Bürgermeisterinnen-
Treffen sowie den internationalen Bürgermeisterinnen-Fachtagungen
organisiert der Österreichische Gemeindebund zudem gezielt den
fachlichen und persönlichen Austausch von Bürgermeisterinnen und
Vizebürgermeisterinnen.“ Seit Kurzem stehen in allen Bundesländern
seitens des Gemeindebundes Bürgermeisterinnen-Landeskoordinatorinnen
als Ansprechpersonen für andere Frauen in der Kommunalpolitik zur
Verfügung. „Auch sie werden ganz gezielt auf die Parteistrukturen und
politischen Organisationen, die die Nachwuchsarbeit leisten, zugehen“
, bekräftigt Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl.
Auch für den österreichischen Städtebund ist die Förderung von
Frauen in der Politik ein zentrales Anliegen: Wiens
Vizebürgermeisterin und Städtebund-Frauenausschuss-Vorsitzende
Kathrin Gaál betont: „Es ist unsere Aufgabe Kommunalpolitik spürbar
zu machen, Mädchen und junge Frauen zu empowern und ihnen zu zeigen,
dass ihnen alle Möglichkeiten offenstehen. Frauen müssen in gleichem
Ausmaß wie Männer das öffentliche Leben mitgestalten, damit Männer
und Frauen gleichberechtigt, unabhängig und selbstbestimmt leben
können. Daher sind Parteien aufgefordert, mehr Frauen in die
Kommunalpolitik zu entsenden. Laut Städtebund-AK-Gleichstellungsindex
zeigt sich, dass nach Wahlen der Frauenanteil in den Gemeinderäten
steigt und während einer Amtsperiode wieder sinkt. Regionale
Frauennetzwerke können wesentlich zur Stärkung der Frauen beitragen.
Überregionale Vernetzung bietet der Frauenausschuss des
Österreichischen Städtebundes, der u.a. den Equal Pension Day
initiiert hat. Das Projekt „Girls in Politics“ soll einen weiteren
Anstoß zur gegenseitigen Unterstützung geben.“
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger sagt weiter: „Laut
unserem Städtebund-AK-Gleichstellungsindex gibt es österreichweit nur
11 Prozent Bürgermeisterinnen und in nur 31 von 2.115 Gemeinden (
inklusive Wiener Bezirke) gibt es mehr als 50 Prozent Frauen im
Gemeinderat beziehungsweise der Bezirksvertretung. Wir brauchen
Frauen aber als Entscheiderinnen und Gestalterinnen in der Politik.
Sie tragen wesentlich zu einer frauengerechten und fortschrittlichen
Gesellschaft bei. Auf kommunaler Ebene ist es wichtig, dass die
öffentlichen Leistungen wie zum Beispiel Öffis, Kindergärten oder
Pflegeeinrichtungen auf die Bedürfnisse von Frauen und Männern
ausgerichtet sind. Nur so gelingt eine 50:50-Teilhabe an der
Gesellschaft und deshalb ist das Projekt ‚Girls in Politics‘ auch so
wertvoll“.
Das Projekt „Girls in Politics“ findet seit 2022 jährlich statt
und ist eine gemeinsame Initiative der Sektion für
Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im BMFWF mit dem
Österreichischen Gemeindebund und dem Österreichischen Städtebund.
Weitere Details und eine Liste der teilnehmenden Städte, Gemeinden
und Bezirke sind online abrufbar: www.bmfwf.gv.at/girlsinpolitics