St. Pölten (OTS) – „Mein Herz schlägt für die Kultur, die Förderung
der Kultur ist aber
vor allem auch eine Kopfentscheidung. Denn sie ist eine tragende
Säule unserer Gesellschaft, baut Brücken, ist ein wichtiger Faktor
für Wirtschaft bzw. Tourismus und ist in ihrer Vielfalt in allen
Regionen unseres Landes spür- und fühlbar“, sagte Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Donnerstagabend bei der
diesjährigen Kulturpreisgala im Festspielhaus St. Pölten.
Das Besondere an den Leistungen der bei der Kulturpreisgala
ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler seien das Herzblut und die
Kreativität, die in ihrer Arbeit steckten, egal, ob es um kreative
Experimente, die Neues fördern, Projekte, die Traditionen und
Brauchtum lebendig halten oder neu interpretieren, Initiativen für
Kinder und Jugendliche oder das Engagement der Ehrenamtlichen etwa in
den Blasmusikkapellen gehe, fuhr die Landeshauptfrau fort und
ergänzte: „Allen gemeinsam ist, dass alles live erlebt werden kann.
Das Zusammentreffen zu fördern, ist umso wichtiger in einer Zeit, in
der die sozialen Kontakte und das gemeinsame Tun zunehmend verloren
gehen. Dafür meine Wertschätzung, meine Anerkennung, meinen Respekt
und meine herzliche Gratulation an alle Preisträgerinnen und
Preisträger“.
In Bezug auf das Gedenkjahr 2025 meinte Mikl-Leitner
abschließend: „Das Wichtigste daran war, das Gedenk-Jahr zu einem
Mitmach-Jahr zu machen und jeden und jede dazu zu animieren, sich mit
der schmerzhaften Geschichte der NS-Zeit mit ihrem Terror, ihren
Entbehrungen und dem Leid, aber auch der Geschichte des Aufschwungs
auseinanderzusetzen. Denn wer die Geschichte nicht kennt, kann auch
nicht aus ihr lernen. Wir müssen alles dafür tun, dass auch unsere
Kinder in Frieden, Freiheit, Wohlstand und Demokratie leben können“.
Gastrednerin bei der von Clemens Schaller und seiner Band, Lukas
Lauermann und OSKA musikalisch umrahmten Gala war Marie Rötzer,
künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich. Sie
betonte, Kultur – egal, ob Hoch- oder Volkskultur – leiste einen
Beitrag, das Leben lebenswerter zu machen, den Alltag zu bereichern
und ihn zum Glänzen zu bringen. „Wir haben die Wahl, die Welt positiv
zu gestalten oder uns gleichgültig und destruktiv zu verhalten“,
meinte sie und zitierte mit „Wo die Kultur stirbt, beginnt die
Barbarei“ Heinrich Böll. In Zeiten weltweiter Verunsicherung wachse
aber die Sehnsucht nach autoritären Führerfiguren, die schwer
erkämpfte Freiheiten wieder beschneiden wollten.
Demgegenüber setzte sie den humanistischen Wertekanon als
Grundstein der Demokratie, leicht zugängliche und leistbare Kultur
und die dezidiert zukunftsweisende Kulturpolitik des Landes
Niederösterreich. „Damit Niederösterreich auch ein Kulturland bleibt,
dürfen wir uns nicht auseinanderdividieren lassen“, unterstrich
Rötzer und plädierte für „Investitionen in Kunst und Kultur als
nachhaltige Investitionen in die Zukunft“.
Die Kulturpreisträgerinnen und -preisträger des Jahres 2025 sind
in der Bildenden Kunst Iris Andraschek (Würdigungspreis) sowie
Christiane Peschek und Jochen Höller (jeweils Anerkennungspreis), in
der Darstellenden Kunst Cordula Nossek (Würdigungspreis) sowie die
Theatergruppe kollekTief und Alexia Redl (jeweils Anerkennungspreis)
bzw. in der Sparte Erwachsenenbildung, Volksbüchereiwesen,
Heimatforschung, Verfassen heimatkundlicher Werke und Arbeit für
Museen Niklas Perzi (Würdigungspreis) sowie die Weinviertel Akademie
und Christian Matzner (jeweils Anerkennungspreis).
In der Literatur gingen der Würdigungspreis an Gabriele Petricek
sowie die beiden Anerkennungspreise an Martin Prinz und Iris
Blauensteiner, in der Medienkunst der Würdigungspreis an Volkmar
Klien sowie die beiden Anerkennungspreise an Marian Essl und Fanni
Futterknecht bzw. in der Musik der Würdigungspreis an Walter
Grassmann sowie die beiden Anerkennungspreise an Roland Baumgartner
und Lisa „Litha“ Lurger. Der diesjährige Sonderpreis für
Ausstellungsgestaltung ging an Johann Moser (Würdigungspreis) sowie
Doris Zichtl und Georg Bergner bzw. das Büro koerdtutech, Irina Elisa
Koerdt und Sanja Utech (jeweils Anerkennungspreis), der
Würdigungspreis in der Sparte Volkskultur und Kulturinitiativen an
Herbert Höpfl sowie jeweils ein Anerkennungspreis an Brigitta Schmidt
-Lauber und den Kunst- und Kulturverein Von Kopf bis Fuß.
Nähere Informationen unter https://kulturpreis.noel.gv.at .


