Eyeball-Tattoos gehören zu der Gruppe der „Extreme Body Modifications“, welche der Tätowierer Luna Cobra in den Vereinigten Staaten in 2007 debütierte. Heutzutage sind sie überall auf Social Media zu sehen und liegen stark im Trend.

Bei einem Augentattoo bzw. Augapfel-Tattoo handelt es sich um ein espikerales Tattoo, wobei die Farbe unter der Sklera, auch Lederhaut genannt, mit feinen Nadeln, wie z. B. Tuberkulinspritzen injiziert wird. Die Tinte breitet sich langsam aus und bedeckt so die Sklera.

Zugegeben, es ist etwas Besonderes und ein garantierter Hingucker, doch können schwerwiegende Komplikationen auftreten und es kann zu einer teil- oder vollzeitigen Erblindung kommen.

Das Royal Australian and New Zealand College of Ophthalmologists betrachtet die Tätowierung des Augapfels als ein äußerst risikoreiches Verfahren und empfiehlt, sie niemals aus rein kosmetischen Gründen durchführen zu lassen und wenn dann lediglich von einem Fachmediziner. Ein solch skurriles Vorhaben wird ein Tattoo Studio in der Nähe sicherlich nicht umsetzen.

Welche Risiken sind mit Eyeball-Tattoos verbunden?

Eine Tätowierung des Augapfels bringt viele potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich und kann wortwörtlich ganz schön ins Auge gehen. Das Spektrum reicht von leichten Risiken wie Reizung der Augen bis hin zu schwerwiegenden Risiken wie Erblindung. Die Langzeitrisiken sind derzeit noch nicht bekannt. Auch Ärzte in Deutschland empfehlen, diese Prozedur wegen der Risikogefahr und der Unbekanntheit der Langzeitfolgen strikt zu vermeiden.

Hier eine Liste der derzeit bekannten Risiken in Verband mit Eyeball-Tattoos:

  • Perforation des Auges, die zu Erblindung führen kann

(Die Sklera ist nicht einmal einen Millimeter dick.)

  • Netzhautablösung mit anschließender Erblindung des Betroffenen
  • Endophthalmitis

(Infektion im Inneren des Auges, welche ebenfalls zu Erblindung führen kann)

  • Sympathische Ophthalmie (autoimmune Entzündungsreaktion, die beide Augen betrifft und es kann zum Verlust des Sehvermögens kommen)
  • Ansteckungsgefahr mit durch Blut übertragenen Viren durch unsterile Ausrüstung
  • Blutungen und potenzielle Infektionen an den Injektionsstellen
  • Verzögerte und erschwerte Diagnose von Krankheiten wie beispielsweise Gelbsucht, da die wahre Farbe der Sklera nun nicht mehr zu erkennen ist
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Unverträglichkeit gegen die Tattoofarbe
  • Beeinträchtigung des umliegenden Gewebes durch die Migration der Tinte
  • Massive, qualvolle Schwellung des Augapfels

Zusätzlich sind Eyeball-Tattoos um einiges schmerzhafter als eine Tätowierung auf der Haut. Bis heute gibt es keine Möglichkeit, Augapfeltattoos wieder zu entfernen, was bedeutet, dass der jetzige Trend dich lebenslang begleiten wird. In Anbetracht der möglichen Folgen und der Tatsache, dass du deine Tätowierung im Auge ein Leben lang behalten wirst, solltest du dir genau überlegen, ob du dir wirklich eine stechen lassen willst.

Fazit

Augapfeltattoos sind derzeit ein Hype und ein Trend in den sozialen Medien, aber sie werden definitiv nicht mehr allzu lange existieren.  Im Internet gibt es unzählige Artikel, in denen Menschen, darunter auch Prominente, die sich ihre Augäpfel tätowieren ließen, über ihre schlechten Erfahrungen berichten. Von 3 Wochen Blindheit bis zu einem Augapfel der Größe eines Golfballs, alles ist dabei.

Dieser Trend wird höchstwahrscheinlich in der Gemeinschaft der extremen Körpermodifizierung, die es bis zum Äußersten treiben wollen, sehr beliebt bleiben. Für die Allgemeinheit hoffen wir, dass die meisten Menschen von dieser invasiven Praxis Abstand nehmen und sich für normale Tätowierungen entscheiden. Die Augen sind schließlich der Spiegel der Seele und durch eine episklerale Tätowierung verlieren diese an Ausdruck und können leicht skurril wirken.