Beinahe zwei Drittel der Deutschen leiden unter Sehfehlern und müssen eine Brille oder Kontaktlinsen tragen. Diese altmodischen Sehhilfen sind vielen im wahrsten Sinne des Wortes ein „Dorn im Auge“ – daher überdenken viele die Alternative, mit Augenlaserverfahren ihre Sehkraft dauerhaft zurück zu bekommen. Hier erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen gängigen Augenlasertechniken. Welche Methode angewendet wird, entscheidet Ihr Augenlaser-Chirurg entsprechend Ihrer Wünsche und der Diagnose, da die einzelnen Verfahren unterschiedlich geeignet sind für verschiedene Sehfehler.
Alle Augenlaser-Methoden haben gemein, dass die Korrektur der Fehlsichtigkeit durch den Ausgleich der Hornhautoberfläche erreicht wird, indem mit dem Laser Gewebe im Mikrometer-Bereich abgetragen wird. Die Korrektur wird im Stroma (Schicht unter dem Deckhäutchen) durchgeführt, damit das Ergebnis dauerhaft bleibt. Für die Behandlung von Kurzsichtigkeit wird eine zentrale Abflachung der Hornhaut durchgeführt, bei Weitsichtigkeit wird das Hornhautzentrum mittels einer ringförmigen Vertiefung angehoben. Am häufigsten zum Einsatz kommt die Lasik-Anwendung.\n

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Die älteste Methode: PRK

\nPRK (photorefraktive Keratektomie) wird bereits seit 1986 angewandt. Im Unterschied zu modernen Laserverfahren wird das Epithel (Deckhäutchen) mechanisch entfernt. Die Krümmung der Hornhaut wird im Anschluss mit dem Excimer Laser (Kaltlichtlaser) zum Ausgleichen der Fehlsichtigkeit modelliert. Das Epithel wächst in durchschnittlich fünf Tagen wieder nach, die optimale Sehschärfe erfolgt nach Abschluss des Heilungsprozesses. Während der Heilungsphase muss der Patient zum Schutz des Auges eine Kontaktlinse tragen.\n

Kurzsichtigkeit (Myopie) kann mittels PRK bis -5 Dioptrien ausgeglichen werden, Astigmatismus bis zu -3 Dioptrien. Die Korrektur von Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist mit dem PRK-Verfahren nicht möglich.

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Vorteile:

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  • Die Methode ist einfach und günstiger als Lasik/Lasek
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  • Das Auge ist schneller mechanisch belastbar (Sportler)
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Nachteile:

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  • Längerer Heilungsprozess
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  • Keine Anwendung für Hyperopie
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  • Möglicherweise schmerzhaft während und nach der OP
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  • Nachkorrekturen sind schwierig
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Die häufigste Methode: Lasik und Femto-Lasik

\nBei Lasik (Laser in situ Keratomileusis) wird das Innere der Hornhaut angeglichen. Bei der OP wird eine ca. 0,15 Millimeter dünne Hornhautschicht abgelöst und umgeklappt. Bei der Femto-Lasik übernimmt den Schnitt ebenfalls ein Laser, wodurch mehr Sicherheit und Präzision gewährleistet werden. Die Korrektur wird vom Excimer Laser durchgeführt und im Anschluss wieder mit der Hornhautlamelle verschlossen. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten, das Auge muss nach der Operation nicht speziell geschützt werden und die Schnittstelle verheilt von selbst. Eventuell wird zur Schonung des Auges unmittelbar nach der OP ein Verband angebracht. Die optimale Sehschärfe stellt sich bereits am ersten Tag nach dem Eingriff ein. Mit Lasik können die häufigsten Fehlsichtigkeiten korrigiert werden, Myopie bis -10 Dioptrien, Hyperopie bis +3 Dioptrien und Astigmatismus bis -4 Dioptrien. Im Gegensatz zu PRK gilt Lasik als vollkommen schmerzfrei, da das schmerzunempfindliche Innere der Hornhaut korrigiert wird.\n

Vorteile:

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  • Behandlung der häufigsten Fehlsichtigkeiten
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  • Kurzer Eingriff und Heilungsprozess, optimale Sehschärfe schon am Folgetag
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  • Einfache Nachkorrekturen
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  • Schmerzfrei während und nach der Operation
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Nachteile:

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  • Preisintensiver als PRK (besonders Femto-Lasik)
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  • Das Auge muss einen Monat mechanisch geschont werden
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  • Bei z.B. einem starken Schlag oder Aufprall in der Augenregion kann es vorkommen, dass das Epithel sich wieder löst
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Lasek (Laser Epithelial Keratomileusis)

\nLasek ist eine Alternative zu Lasik und wird vor allem dort eingesetzt, wo die Hornhaut für Lasik-Anwendungen zu dünn ist. Das Epithel wird durch eine Flüssigkeit aufgeweicht, in einem Stück beiseitegeschoben. Nachdem der Laser die Korrektur an der Hornhaut vorgenommen hat, wird das Epithel zurückgeschoben und mit einer Schutzlinse bedeckt. . Myopie ist mittels Lasek nur bis -6 Dioptrien durchführbar, Hyperopie und Astigmatismus können in derselben Bandbreite behandelt werden wie mit dem Lasik-Verfahren. Die Infektionsrisiken sind gering, da kein Schnitt an der Hornhautoberfläche gemacht wird. Hinsichtlich der Resultate können mit Lasek bessere Nachtsichtigkeit und bessere Kontrastintensität als bei Lasik erzielt werden.\n

Vorteile:

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  • Anwendung bei für Lasik zu dünner Hornhaut
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  • Anwendung bei PRK zu hoher Dioptrienzahl
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  • Schnelle mechanische Belastbarkeit (Sportler)
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Nachteile:

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  • Mögliche Schmerzen während OP und Heilungsprozess
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  • Längere Heilphase
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  • Nachkorrekturen sind schwierig
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